„Zanderbienenbox“ – Die Beute für den Balkon!

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Vorgeschichte / Ausgangspunkt

Nach 20 Jahren fing ich letztes Jahr wieder die Imkerei an. Ich dachte, am Haus oder im Hausgarten wäre dies nicht möglich, bis ich auf die Stadtimker im Internet gestoßen bin. Und dann fing es an, zu brodeln? Mit welchen Magazinen ergänze ich meine Gerätschaften, bleibe ich auf Apitherm 1 und 2 (leider wurden mir 10 Beuten der Apitherm 3 vor Jahren vom Bienenstand gestohlen?, rüste ich auf Holzmagazine um, oder errichte ich doch einen kleinen Bienenstand mit Oberbehandlungs- oder gar Hinterbehandlungsbeuten? Natürlich, es war wie vor 30-40 Jahren. 10 Imker, 15 Meinungen, und jeder spricht von sich, ob ehrlich oder nicht, weiß ich immer noch nicht! Sei´s drum, einige bekannte Imker waren dann doch gute Ratgeber. Aber die ethablierten Imker wollten die Trogbeute bzw. die Bienenkiste/Bienenbox nicht so richtig ins „Denkprogramm“ aufnehmen. Da das gängigste Maß in Süddeutschland (hier in der Region) die Zanderwabe in der Hohenheimer Einfachbeute (erprobt und leicht zu bauen) ist, entschloss ich mich zu dieser Betriebsweise. Mein Problem, im Alter nicht mehr so gut und so hohe Gewichte stemmen zu können, ist geblieben. Nun ging es aber weiter? Die Suche nach einem zweiten Stand (für Ableger etc.) begann und dauert noch an.

Ziel und Projektlösung

Ich imkere in der Hohenheimer Einfachbeute auf Zander. Erfahrungen auf Deutschnormal, Blätterstock Alt- und Neuwürttemberg mit Holz und Apitherm (Kunststoff) sind ebenfalls vorhanden. Ich möchte nunmehr eine Brücke schlagen zu der Bienenbox -Imkerei (Balkon- und Urbanbeekeeping)  und einen Kasten entwerfen und bauen lassen,  der Zandermaß verwendet (aber Hochkant), damit der „Balkonkasten“ nicht zu tief wird und statische Probleme besser (am Geländer) gelöst werden können. Natürlich kommt es mir auf die Austauschbarkeit des Rahmenmaßes an.

Es gibt viele Stadtimker, die vielleicht dann sich vergrößern wollen und dann eine kleines Wiesenstück anpachten oder von der Gemeinde/Stadt zur Verfügung bekommen. Dort kann die herkömmliche Magazinimkerei ( Standimkerei) stattfinden. Die Frühtrachtnutzung/ Frühjahrsentwicklung kann parallel auf dem Balkon geschehen. Das Bienenvolk am Schreibtisch / am Balkon kann „Spielwiese“ und Flugbeobachterstandort sein, der Stand in 3-5 km Entfernung wird ähnliche Flugverhältnisse aufweisen. Eingriffe können besser geplant werden, ohne natürlich die Eigenarten des Standortvolkes zu kennen. Aber genau die Beobachtung von zwei Standorten erweitert den Erfahrungsschatz der Imker.

Schon bei der Ablegerbildung wäre ein Zweitstand (auf Balkon) sinnvoll. Meine „Bienenbox“ (sorry ist schon vergeben) , also meine „Zanderbienenbox © Wolfgang Maurer“ kann dann zum Schwarmeinschlag und mit beliebig vielen Trennschieden, je nach Größe als Ablegerkasten (und zur Königinnenzucht, etc.) mit mehrere Fluglöchern dienen.

Aus einem überwinterten Volk werden nach der Frühtracht (in der Stadt) Ableger gebildet und im Sommer zu Wirtschaftsvölkern in der Magazinimkerei (Stadtrand oder Land) ausgebaut.
Auch im Alter könnte der Seniorimker noch mit 1-2 Völkern seinem Hobby nachgehen.

Diese Zanderbienenbox ist nicht für die Wanderimkerei bestimmt. Diese Betriebsweise ist eine Bündelung der Vorteile der beiden Betriebssysteme. Notwendig und erforderlich ist allerdings die volle Kompatibilität der Waben. Daran wird zu arbeiten sein.

Was halten Sie von diesem Projekt? Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mir hierzu Ihre Erfahrungen mitteilen könnten. Nach meinen Internetrecherchen eignet sich für diese Betriebsweise bisher keine herkömlliche Beute. Am nächsten käme noch die Golzbeute bzw. die Trogbeute (evt. auch T120).  Reicht das Zandermaß – als Hochwabe für den Bien aus? Ich freue mich auf Ihre Beiträge, Sie können mich auch gerne direkt anmailen.

wolfgang.maurer @ imkerrechtsanwalt.de

 

 

7 KOMMENTARE

  1. Hallo Wolfgang,

    klingt nach einem interessanten Projekt. Aber warum gerade „Zander hoch“? Wenn du, aus welchen Gründen auch immer, kein Kuntzsch hoch oder ein anderes Hochformat verwenden möchtest, dann nützt dir Zander im Hochkantformat ja auch nichts. Denn ich wage mal zu bezweifeln, dass die Bienen es mögen, wenn du ihren Wabenbau einfach um 90° drehst.

    • Hallo Rainer, danke für deinen Eintrag. Zander deshalb, weil in Süddeutschland die meisten mit Zander (Hohenheimer Einfachbeuten oder baugleich) imkern, und das Hochmaß den Trogbeuten am nächsten Kommt. Kuntsch ist bei uns nicht so üblich. Interessant ist auch, dass Zander -Hoch (= 2 übereinander stehende Miniplus sind. In einer Zanderbienenbox wären dann bei 18 Mini-Plus Rahmen = 9 Zanderwaben erreicht = Überwinterungsfähig ! Ich habe viele Kombinationen probiert, das scheint mir deshalb das Kompatibelste zu sein. Weitere Anrregungen nehme ich gerne an.

      • Hallo Wolfgang,

        wo willst du denn „Zander hoch“ als Rähmchen beziehen? Das ist mir noch nie begegnet, und ich hatte wirklich schon mit den ungewöhnlichsten Rähmchenmaßen zu tun. Oder nimmst du ein normales Zanderrähmchen, und schiebst das von der Seite aus rein?

        • Der Plan ist den herkömmlichen Zanderrahmen einfach um 90 Grad zu drehen, es werden dann keine Trägerohren (aus Holz) vorhanden sein, sondern diese sind dann angesteckt (aus Metall) und können gewechselt werden. Ich teste dies dieses Jahr mit 1-2 Völkern. Ich berichte wieder.

        • nein von oben (ich mache ein Oberbehandlungsbeute draus. Ich teste dieses Jahr, was die Bienen machen, ob sie die Wabenstruktur ändern. Stelle dir mal vor, es ist eine Weiselzelle angeblasen und ich drehe die Wabe um 90 Grad; die Larve fällt evt. aus dem Futtersaft? Oder ? Ich weiß noch nicht, was passiert. Da kann ich vielleicht auch Schwärmen verhindern. Ich habe mit einigen Experten gesprochen. Da gibt es noch keine Erfahrungen. Es gibt lediglich eine Vorrichtung, wo man die Völker „Schleudern“, also Drehen kann. Dies würde die Varroa nicht gerne haben, aber sonst weiß ich nichts.

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